D

Ich war sehr begierig, mehr zu erfahren; denn unter Freudenhaus konnte ich mir zwar nichts vorstellen, allein das Wort Freude gefiel mir.“ „Bonjour und herzlichen Glückwunsch!“, begrüßte man mich. „Sie haben eine gute Wahl mit diesem Haus getroffen.“ „Sie praktizieren hier Liebe?“ „Aber ja, wir haben für jeden Geschmack etwas. Mögen Sie blond, schwarz, braun oder rot oder haben Sie besondere Wünsche?“

„Merkwürdig“, dachte ich, „was für eine Art Liebe sollte das sein?“ „Ich empfehle Ihnen Eleonora und Felicitas, die sich um sie kümmern werden. Sie sind sehr beliebt bei unseren Kunden“, sagte die Frau, die mich so nett empfangen hatte. Zwei leicht bekleidete Damen musterten mich neugierig. Die eine zierlich und blond, die andere rothaarig und voller Sommersprossen. „Bist du das erste Mal hier?“ fragte die Blonde mich. Doch bevor ich antworten konnte, feixte die Rothaarige: „Würde er sonst so schüchtern und eingefroren wirken!“ Sie zwinkerte mir zu. „Wir haben da unsere spezielle Methode, so was aufzutauen.“ Da begannen bei mir langsam die Alarmglocken zu läuten. Sie schwirrten um mich herum wie Motten, die vom Lichtschein angezogen werden. Sie pressten sich an mich, dass ich das Gefühl hatte, in einem Schraubstock zu stecken. Was sie natürlich nicht wissen konnten, dass meine ätherische Hülle mich schützte.

Längst hatte ich begriffen. Diese Damen wollten Sex. Man stelle sich vor, Sex, mit einem Engel! Ich dachte nur noch an Flucht. Doch dann passierte mir ein schreckliches Malheur. Bei dem Versuch, mich aus ihrer Umklammerung zu befreien, was mir dann auch glücklich gelang, stolperte ich über die großen Füße der rothaarigen Liebesdame.

Fortsetzung …