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Die Antwort entdeckte ich vor der Eingangstür eines Kaufhauses. Ich sah einen Mann in zerlumpter Kleidung, der Geld sammelte. Dafür hielt er einen Hut in der Hand, dessen Inhalt sich sehen lassen konnte. Es gab sie also noch, die armen Leute, die Bettler. Da hatte sich also nichts geändert. Ich dachte an den Stall, die Krippe, in der Jesus gelegen hatte. Nackt, und nur vom Atem der Tiere warm gehalten.

Durch eine tiefe Stimme wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „He, du Penner, verschwinde -oder soll ich nachhelfen?! Betteln und hausieren ist hier verboten!“

Vor mir stand tatsächlich der Weihnachtsmann. Mit großen Augen schaute er mich an und ich dachte schon, ich hätte mich verhört. „Glotz nicht so!“, fuhr er mich an. „Dieses Gesindel braucht einen gehörigen Tritt in den Hintern, sonst sitzt es morgen wieder an dieser Stelle.“ „Der Mann sammelt doch nur Geldstücke damit er bei Ihnen viele Päckchen der Liebe kaufen kann!“ „Mann, was sind denn Sie für ein sonderbarer Typ? Kommen Sie vom anderen Stern?“ „So ähnlich, Sie sind aber auch nicht der richtige Weihnachtsmann!“ Der kriegte sich nicht mehr ein vor Lachen. „Verstehen Sie nicht“, er lachte immer noch „das hier hat alles was mit Konsum zu tun. Die Kassen müssen ordentlich klingeln.“

„Und die Kinder, was ist mit den Kindern?“ „Die schreiben lange Wunschzettel in der Hoffnung, dass ihr Gabentisch reich gedeckt sein wird.“ „Aber wer erklärt ihnen die eigentliche Bedeutung des Weihnachtsfestes? Wie lernen sie mit dem Geschenk der Liebe umzugehen?“ „Ich glaube, sie wollen mich auf den Arm nehmen. Wollen Sie wirklich mehr über Liebe wissen?“ „Ja, ich bitte darum.“ „Gleich hier um die Ecke ist ein Freudenhaus, da kann Ihnen bestimmt geholfen werden.“ Ich bedankte mich und ging zu dem mir empfohlenen Gebäude.

Fortsetzung…