In dieser Hinsicht wurde ich sogleich bitter enttäuscht. Dafür war es eben die Hölle. Der Eingang war mit einem roten Pfeil markiert und zeigte unmissverständlich nach rechts, während die Damen nach links geführt wurden. Ein Posten passte dabei höllisch auf, dass keiner mogelte.
„Was ist mit Ihnen“, fauchte er mich ziemlich unfreundlich an. „Sie gehören nicht hierher.“ – „Ich weiß, ich weiß, mir fehlen noch 40% Gottlosigkeit. Trotzdem würde ich gerne bleiben. Mein Vorschlag wäre der, Sie vergessen die Regeln und behandeln mich als Sonderfall.“
Soviel Dreistigkeit zeigte Wirkung. Für einen kurzen Moment hatte ich ihn überrumpelt und mundtot gemacht. Hinter mir bildete sich eine Menschenschlange aus finsteren Gestalten, die langsam ungeduldig wurde, da es nicht mehr vorwärts ging.
Bevor der Posten Luft geholt und etwas erwidern konnte, zauberte ich eine Flasche Cognac hervor. „Kann ich Sie damit überzeugen?“, fragte ich ihn. „40% reiner Genuss plus 60% Prozent Laster, ergeben 100%. Damit bin ich ihr Kandidat.“ Die Menschenschlange klatschte vor Begeisterung laut Beifall und war damit auf meiner Seite. Der Posten wurde zusehends unsicher. „Das muss der Chef entscheiden!“.
Nach einer endlosen Wartezeit war es endlich soweit. Der Teufel stand vor mir. „Zeit ist bei uns bedeutungslos“, sagte er, „davon haben wir mehr als genug.“ Überhaupt, trug der Teufel sehr menschliche Züge und Hörner sah ich bei ihm auch nicht. Wo hatte er sie nur gelassen? Ich wagte in dieser Richtung nicht weiter nachzufragen und verschob das auf später. Jetzt wollte ich erst einmal hinein.
Ich weiß nicht, was ihn mehr überzeugte, meine Flasche Cognac oder meine Unverfrorenheit. Schließlich gab man den Eingang frei. „Sie haben eine Probezeit“, zischte der Teufel mir zu, murmelte etwas von “dringenden Geschäften“, und war verschwunden. „Man sieht sich!“ rief ich ihm noch nach. Jetzt konnte ich mich in Ruhe umsehen.