10.11.
Die schlechte Laune des Doktors besserte sich nach diesem gelungenen Streich. Das war schon immer sein Wunsch gewesen, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen.
Die nächste Begegnung mit Frieder folgte schon bald. Der Doktor erkannte ihn fast nicht wieder. Ein scharlachrotes Gewand verhüllte seine hagere Gestalt. Dadurch wirkte er noch blasser. Liebermann hätte es nicht direkt als Wut bezeichnet. Doch so etwas Ähnliches musste es sein, denn der Tod verschwendete kein unnützes Wort und kam sofort zur Sache
„Sie haben mich reingelegt, Doktor, das war nicht nur unfair, sondern auch ein klarer Verstoß gegen unsere Abmachung.“
„Ich habe mich nur Ihrer Methode bedient und ein wenig getrickst. Die Idee war da, als der Patient mir zu verstehen gab, „Eure Hoheit“ weile zu seinen Füßen. Da habe ich das Bett einfach gedreht und Sie waren dort, wo ich Sie gerne gesehen hätte, nämlich am Kopf des Patienten.“
„Das, Doktor, werden Sie nie wieder tun! Nicht nur, dass ich in Teufels Küche komme, wenn man das an höchster Stelle erfährt, ich verliere auch meine Lizenz. Die Folgen wären katastrophal. Aus Ihrem Verhalten entnehme ich, dass Sie gar nichts verstanden haben. Es ist das Beste, ich nehme Sie mit. Vor Ort wird alles plausibler. Kommen Sie, Doktor! Wir verlassen jetzt das Krankenhaus.
© Elga Lappöhn
„Eine nicht gerade übliche Bezeichnung. Warum dieser Name?“
„Weil Träume nichts Anderes sind, als eine besondere Form des Denkens.“
„Ich kann nicht ganz folgen, Frieder. Was meinen Sie damit?“ Der aber blieb die Antwort schuldig.