Als Micha am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich erstaunlich gut. Kein Albtraum hatte seine Nachtruhe gestört. Er hatte nur von dieser hübschen Schwester geträumt. Er schaute zum Fenster, und sein Blick streifte die alte Kastanie. An einem dicken Ast hing eine üppige Blättergirlande. Um den Baumstamm hatte man Verbandszeug gewickelt. Darauf stand in großen Buchstaben: „Gute Genesung!“
Micha fing an zu lachen und konnte sich nicht mehr einkriegen. Ihm wurde klar, dass er hier nicht länger liegen bleiben durfte. Er lachte noch immer, als die Schwester mit dem Frühstück den Raum betrat.
„Ich bin hungrig, wie ein Bär“, sagte er „und ich könnte heute die ganze Welt umarmen; aber vorher möchte ich das erst einmal mit dir tun.“
Micha war zurückgekehrt und unterwarf sich wieder den Regeln, die den Alltag beherrschten.