Teil 4

… „Ich muss ungefähr drei Jahre verheiratet gewesen sein. Mein Mann war geschäftlich unterwegs und ich saß allein zuhause und langweilte mich. Da fand ich an einem Tag im Januar unter meiner Post eine Einladung zu einer Karnevalsveranstaltung. Glauben Sie an Zufälle? Ich nicht. Es reizte mich dahin zu gehen. Das Fest fiel auf den 18. Februar. Dieses Datum wird mir immer unvergesslich bleiben.

Sorgfältig schminkte ich mich für diesen Abend. Als ich in den Spiegel sah, war ich mit mir zufrieden. Das Kostüm, das ich mir geschneidert hatte, saß perfekt. Erregt und ängstlich zugleich, ging ich den Weg zu Fuß. Es schneite ein wenig. Die Heimlichkeit und das Abenteuer – eine brisante Mischung.

Ich zeigte meine Einladung und wurde herein gelassen. Helles Licht, Musik und Lachen griff nach mir. Unsicher setzte ich meinen Fuß auf die unterste Stufe der Treppe, die zum Festsaal führte. Da entdeckte ich ihn. Er stand oben auf dem Treppenabsatz, leicht an eine Säule gelehnt, lächelte und sah mir entgegen. Es schien, als hätte er auf mich gewartet.

Mein Herz machte einen Sprung und klopfte heftig. Die letzten Stufen kam er mir entgegen, reichte mir seine Hand und zog mich – mitten in das Fest hinein.“ „Gestern habe ich noch von dir geträumt Erika“, sagte er. „Ich habe gewusst, dass wir uns wiedersehen, irgendwann“. …