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Epilog – Zwischen Himmelfahrt und Jetzt

Die Berichte über das weitere Verbleiben der Jünger und der weiteren Apostel sind recht unterschiedlich. Thomas soll nach Indien gegangen sein und dort sieben Kirchen gegründet haben. Markus, keiner der 12, aber Evangelist und den Aposteln zugerechnet, ist eng mit Venedig verbunden, man sagt aber auch, dass er nach Ägypten gegangen sei. Es bleibt Vieles widersprüchlich.

Nordpersien, Griechenland, Armenien, Äthiopien, das Schwarze Meer, Nordpersien, Kleinasien und Südfrankreich sind die Länder, in denen die Schar der Jünger, Jüngerinnen und Apostel gewirkt und missioniert haben soll.

Neue Apostel kamen hinzu: Paulus als einer der wichtigsten; denn er ist als Völkerapostel bekannt geworden. Er ist in ganz Kleinasien unterwegs gewesen und hat dann auch die Heiden missioniert, ging wohl als Erster nach Europa, um dort das Evangelium zu verkündigen. Andererseits gab es schon die Gemeinde in Rom, der er schrieb, die er aber nicht gegründet hat.

Für den Glauben einzustehen, ganz bei Christus und dem Leben gemäß dem Evangelium zu bleiben, war über Jahrhunderte im römischen Reich sehr gefährlich:
Petrus ist in Rom gekreuzigt worden (vgl. den Bibelfilm von 1951 „Quo vadis“). Andreas, Bartolomäus und Philippus wurden ebenfalls gekreuzigt. Andere wurden enthauptet, gehäutet, erschlagen, von der Stadtmauer gestoßen, vom Schwert durchbohrt. Nur Johannes soll in sehr hohem Alter friedlich gestorben sein.
Erst im 4. Jahrhundert wurde das Christentum offiziell anerkannt.

Dennoch verbreitete sich die Botschaft von Jesus Christus sehr schnell in aller Welt. In Antiochien (heute Antakia in der Südosttürkei nahe der syrischen Grenze) wurde die neue Glaubensgemeinschaft zum ersten Mal „Christen“ genannt. Das war etwa um das Jahr 49.

Was alle Urchristen einte, war das Gebot Jesu, das in der Apostelgeschichte noch einmal aufgegriffen wird: „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.“ Das prägt das Christentum bis heute und verbindet uns bei aller Unterschiedlichkeit in der Auslegung der Apostellehre und in den Ritualen.

Wäre Pfingsten damals nicht derart „begeisternd“ gewesen, hätte es das Christentum wohl nicht geschafft, zur (größten) Weltreligion zu werden und bis heute zu überleben.
Leider können heute viele Christen nichts mehr mit diesem Fest anfangen. Das ist sehr schade; denn Begeisterung ist zu einem gelingenden Leben in jeder Hinsicht schlicht und einfach lebensnotwendig.

Deshalb, sehr geschätzte, liebe Leserinnen und Leser: Bleibt beGEISTert!

Was du, HERR, segnest,
bleibt in Ewigkeit gesegnet!