Die neunte Raunacht

9. Raunacht – 2. Januar – Neujahr

Heute ist Neumond. Neumond in den Raunächten, da wird es umso wichtiger, nach Licht in der Finsternis zu rufen.

Der Neumond (jüdisch Rosh Chodesh) galt in biblischen Zeiten immer als Beginn eines neuen Monats und wurde von einer besonderen Zeremonie begleitet (vgl. Numeri 28,11). Das Judentum und der Islam richten ihre Feste bis heute nach dem Mond aus, das Christentum nicht – bzw. nur das Osterfest richtet sich nach dem Mond (1. Sonntag nach Frühlingsvollmond) und davon abhängig die Feiertage bis Pfingsten. Mond und Religion gehören zusammen, so wie Mond und Zeremonie.

Wenn wir bedenken, dass der Mensch zu 70% (bei Erwachsenen) bzw. zu 85% (bei Säuglingen) aus Wasser besteht, und wir zudem wissen, dass Wasser und Mond in einer besonderen Beziehung stehen (Ebbe und Flut), dann können wir auch davon ausgehen, dass der Mond Einfluss auf unseren Körper hat. Ich persönlich spüre wenig davon, doch gibt es auch Viele, die sensibel dafür sind.

Der Neumond beschert uns die dunkelste Nacht – und ist doch gleichzeitig ein Symbol für den Neubeginn: Nun fängt der neue Monat an, nun kann auch bei Dir etwas Neues anfangen. Morgen beginnt für dieses Jahr der Alltag, der wieder neu organisiert werden möchte.

So kannst Du in dieser Raunacht Dein Jahr 2022 organisieren: Was möchtest Du neu strukturieren, umändern? Was möchtest Du erreichen, was sind Deine Ziele? Wie kannst Du Dich mit Deiner inneren Mitte verbinden, traust Du Deinem Bauchgefühl? Was brauchst Du, um gesund zu sein, damit es Dir gut geht? Nutze die Kraft des Neumondes, um die Saat zu legen für eine gute persönliche Lebensernte in diesem Jahr.

„Das Licht scheint in der Finsternis“, so schreibt es der Evangelist Johannes im Prolog seines Evangeliums. Er verbindet Wort … Gott … Anfang … Schöpfung … Leben … Licht miteinander – um uns dann dieses Hoffnungswort zuzurufen: „Das Licht scheint in der Finsternis!“ Doch der Satz endet mit „… und die Finsternis hat’s nicht ergriffen“.

So fühle ich mich seit vielen Monaten. Gottes Licht ist doch da! Er schenkt es uns sogar nachts im Mondschein Monat für Monat neu. Wer es jetzt noch nicht begreift, kann es wohl nicht ergreifen.

Die gestrige Tageslosung geht in dieselbe Richtung. Sie steht im Buch Deuteronomium 13, 7+9: „Wenn dich dein Bruder oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau in deinen Armen oder dein Freund, der dir so lieb ist wie dein Leben, heimlich überreden würde und sagen: Lass uns hingehen und anderen Göttern dienen, so willige nicht ein.“

Nein! Willige in dieses Nicht-Ergreifen des Lichtes nicht ein! Halte an Gott und sein Wort fest, an Neuanfang, Schöpfung, Leben und Licht! So hast Du eine gute Saat gelegt für dieses neue Jahr 2022.

Mögen es bald alle sehen: „Das Licht scheint in der Finsternis!“

Heute kannst Du mit Beifuß räuchern. Beifuß (Artemisia vulgaris) gehört zu den wichtigen Heilkräutern, Artemisia annua ist sogar das einzig tatsächlich wirkende Malaria-Heilmittel (nicht einzelne pharmazeutische Auszüge, sondern die gesamte Pflanze). Beifuß findet als Heilkraut im geistig-seelischen Bereich Einsatz, um „Übergänge“ günstig zu beeinflussen, z.B. jetzt den Übergang in ein neues Jahr, in einen neuen Mond-Monat – und in Deine neue, lichtdurchflutete Zukunft!