Die erste Raunacht

25. Dezember – Heilige Nacht der Geburt – Die 1. Raunacht 

Es ist Weihnachten! Geweihte Nächte … geweihte Tage – wenn wir ihnen diese Eigenschaft zugestehen. Denn es liegt an uns, wieviel Weihe und Heiligkeit wir in unserem Leben zulassen.

Heute denken wir daran, dass Gott das Licht erschaffen hat. Es ist sein erstes Schöpfungswerk und verdrängte das Tohuwabohu (hebräisch תהו ובהו), d.h. wüst und wirr, oder formlos und öde. Gott verdrängte das Chaos durch das Licht. Die Übersetzung Martin Bubers und Franz Rosenzweigs (Die Schrift) gibt nicht die wörtliche Bedeutung wieder, sondern überträgt das Stilmittel: „Irrsal und Wirrsal“.

Im Chaos, in Irrsal und Wirrsal leben wir seit fast zwei Jahren. Das Licht wird immer weiter zurückgedrängt; das, was die Menschenaugen zum Leuchten bringt, wie z.B. Gemeinschaft, Herzlichkeit, Umarmungen, Singen, sportliche Betätigungen usw. unterliegt dem Verbot der AHA-Regeln.

Hören wir doch auf Gottes Wort, wenn auch in diese Zeit wieder sein „Es werde Licht!“ hineinruft. Lasst uns gemeinsam zu Lichtträgern und Lichtbringern werden. Leuchte, Mensch, leuchte!

Rituale begleiten diese Zeit. Rituale sind wichtig, um sich mit der Vergangenheit zu verbinden, zu erden, und gleichzeitig in die Zukunft zu planen – und das im Hier und Jetzt. „Religiöse Rituale garantieren Identität, Stabilität und Kontinuität – wagen wir sie, entwickeln wir sie, tradieren wir sie!“ So endete unser diesjähriger Adventskalender mit Yuval Lapide.

Mache Dir heute Gedanken darüber, wie Du Lichtbringer werden kannst. Wo hast Du die Möglichkeit, Frieden auszubreiten, Menschen zum Leuchten zu bringen? Was bringt Dich zum Strahlen? Schreibe es Dir auf, praktiziere es!

 Ich räuchere zudem heute mit dem Weihrauch „Gloria“. Es erinnert mich an das „Gloria in excelsis“ – „Ehre sei Gott in der Höhe“ der Engel bei den Hirten. Das Weihnachtslicht leuchtet, Gottes Licht leuchtet. Leuchte auch Du!