Die achte der Raunächte

8. Raunacht

 31.Dezember/1. Januar – Silvester – Thema: „Friede auf Erden“

Dieses Jahr geht zu Ende, ein Jahr, mit dessen Ereignissen niemand gerechnet hätte. Ein Jahr voller Entbehrungen und Sorgen, voller Einschränkungen und Rücksichtnahmen, voller Neubesinnung und Kreativität.

Ein neues Jahr steht vor der Tür. Wir alle hoffen auf eine Wende. In welcher Beziehung auch immer, das ist sehr individuell. Und das ist auch gut so.

Das wichtigste ist der Friede für diese Welt, für unsere Gesellschaft, für jeden und jede Einzelne im äußeren Leben und im Inneren.

Silvester ist der Tag, an dem ich in besonderer Weise an Dietrich Bonhoeffer denke: Seinen letzten Jahreswechsel verbrachte er in Gefangenschaft in der Zentrale der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße 8 in Berlin. Er gehörte zum aktiven Widerstandskreis mit Stauffenberg, Canaris und Dohnanyi gegen Hitler.

Hier dichtete er „Von guten Mächten“, das heute als Lied 65 bzw. 652 im Evangelischen Gesangbuch zu finden ist.

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Mich berührt dieses Lied immer wieder zutiefst. An Gottes gute Mächte glaube ich und weiß: Ich bin behütet!

Dietrich Bonhoeffer spricht in den nächsten Strophen von dem Alten, der Last der bösen Tage, von dem schweren, bitteren Kelch des Leids. Auch wenn unsere Zeit nicht mit der Bonhoeffers zu vergleichen ist, so haben doch in diesem Jahr sehr viele Menschen sehr viel Bitteres und Schweres erlebt.

Bonhoeffers Zuversicht ist, dass wir alles aus Gottes guter und geliebten Hand nehmen können. Gott wird uns noch einmal Freude schenken – und auch, wenn die Vergangenheit noch präsent ist, können wir ihm unser Leben anvertrauen.

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Heute ist die Zeit, das vergangene Jahr abzuschließen, es mit einem guten Ende zu krönen. Egal, wie es war.

Heute Nacht öffnet sich das Tor zu einem neuen Jahr. Du hast es in der Hand, dass es gut wird! Gehe voller Freude durch dieses Tor. Gehe mit guter Erwartung und unendlicher Hoffnung.

Höre in der Stille vor dem Jahreswechsel in Dich und in die Welt:

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

Jeder Übergang eröffnet neue Möglichkeiten!

Du hast es in der Hand, Deine Visionen real werden zu lassen. Träume Deinen Traum vom guten neuen 2021.

Und vergiss nie: Du bist in Gottes Hand geborgen. Komm gut ins neue Jahr!

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Wenn Du heute räuchern willst, kannst Du es wieder mit Weihrauch machen, dem biblischen und kirchlichen Räucherwerk, das von Altem und Schlechtem reinigt und uns neu auf das Gute, Gesunde und den Frieden auf dieser Erde ausrichtet.