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#naturverbunden-Newsletter Nr. 8 – Johanniskraut

 Zitat

„Johanneskraut ist eine Hilfe

für alle innerlichen und äußerlichen Öffnungen der Haut.“

(Paracelsus)

 Wildkräuter im Sommer

Heute ist Johannistag, der 24. Juni. Es soll der Geburtstag Johannes des Täufers sein, des Cousins und Wegbereiters Jesu. Dieser Tag ist ein ganz besonderer; denn er wird noch von der Sommersonnenwende inspiriert und hat in diesem Jahr den Vollmond dabei.

Die Mittsommer-Kräuter stehen in ihrer höchsten Kraft. Sie haben einen hohen Teil an ätherischen Ölen und Duftstoffen und zeichnen sich durch hohe Licht- und Wärmekräfte aus.

Wenn wir sie jetzt sammeln, dann können wir noch lange an dieser Kraft teilhaben.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

In den Tagen um die Sonnenwende und den Johannistag öffnen sich die Blüten des Johanniskrautes. Jetzt sammeln die Blüten die Sonnenkraft, die sie uns bis in den Winter hinein erhalten und weiter geben können.

Schon seit der Antike ist bekannt, dass Johanniskraut die Stimmung aufhellt und gute Laune macht. Im Mittelalter wurde es besonders wegen seiner wundheilenden und blutreinigenden Wirkung geschätzt. Das Mittelalter mit seinem Aberglauben setzte das Johanniskraut gegen Dämonen ein, indem die Bauern Johanniskrautkränze in die Ställe hängten, um ihr Vieh vor Dämonen zu schützen.

 

Jenseits des Aberglaubens

Es gibt verschiedene Sorten des Johanniskrauts, echtes und unechtes. Nur das echte hat Heilwirkung. Und auch beim echten Johanniskraut gibt es wieder Unterarten, z.B. das breitblättrige und das schmalblättrige.

Kennzeichen für die Heilwirkung sind die kleinen dunklen Punkte, die sog. Öldrüsen. Das rote ätherische Öl tritt aus, wenn man die Blätter, auch die Blütenblätter, mit den Fingern zerreibt.

Inzwischen anerkannt ist die Heilwirkung bei Stimmungsschwankungen und Depressionen. Denn das Öl enthält Hypericin und Hyperforin, die auf das zentrale Nervensystem einwirken. Außerdem wirkt es antibakteriell und antiviral – deshalb auch die Verwendung zur Wundheilung.

 

Lecker …

… ist das Johanniskraut nicht wirklich. Es kann zwar auch in der Küche verwendet werden, doch es ist sehr bitter. In alten Naturmedizin-Büchern wird von Johanniskrautschnäpsen oder –likören berichtet. Angesetzt werden die Blüten mit Alkohol und einer wässrigen Zuckerlösung.

Der Schnaps wird bei Schwellungen, Gicht oder Verbrennungen angewendet. Innerlich eingenommen wirkt er gegen Schlafstörungen und Verdauungsbeschwerden, leichten Depressionen und Unruhe.

Auch einen Tee kann man aus dem ganzen Kraut trinken. Dazu werden 1-2 Teelöffel Blüten und Blätter entweder im Kaltwasserauszug angesetzt oder mit kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen lassen. Nicht mehr als 2-3 Tassen pro Tag trinken, und auch nicht über eine längere Zeit.

Denn Vorsicht: Johanniskraut wirkt phototoxisch, das heißt, die Haut wird der Sonne gegenüber empfindlich. Also Sonnenbäder für die Zeit der Einnahme von Johanniskraut meiden!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

Ach übrigens …

Als Kind bin ich mit meiner Mutter oft unterwegs gewesen, um Blüten und Blätter von Heilpflanzen zu sammeln. Johanniskraut war auch dabei. Ich kann mich auch erinnern, dass meine Oma mal zu meiner Mutter gesagt hat, dass sie wieder Johanniskrauttee trinken soll.

Haben wir nicht alle mal Zeiten, in denen wir depressive Verstimmungen haben? Im Leben geht es nicht immer bergauf. Wie es so schön heißt, nach einer Flut kommt Ebbe und nach Ebbe kommt wieder die Flut. So ist es auch im Leben. Es ist ein gefühltes ständiges Auf und Ab. So werde ich mir immer wieder bewusst, dass gerade die schwierigen Zeiten die Zeiten sind, in denen ich lerne, und dieser Prozess endet erst mit dem Tod.

Wir wachsen im Laufe unseres Lebens und bekommen mentale Stärke und innere Sicherheit, wenn wir uns darauf einlassen und uns auf diesen Weg begeben.

Ich selbst hatte eine Phase, in der ich nicht mehr an die Natur glaubte, geschweige denn an Johanniskrauttee. Verbunden mit vielen anderen Signalen, auf die ich nicht hören wollte, habe ich es bis in die Klinik geschafft.

Das war lange Zeit meine gefühlte größte Niederlage in meinem Leben und kurzzeitig dachte ich, dass es das Ende wäre. Heute sehe ich es als Geschenk. Nicht nur, dass ich dort einen lieben Menschen kennengelernt habe, der sich mit mir auf dem Weg des kontinuierlichen Lernens an uns selbst gemacht hat.

Für mich war es die große Keule, die ich brauchte. So ist es nicht nur Johanniskrauttee, der mich aus dem Tief hebt. Für mich sind es zudem gesunde Ernährung (der größte Teil meiner Nahrung sind mittlerweile rohes Obst und Gemüse), viel stilles Wasser trinken, Zeiten nur für mich (z.B. Meditation, Schreiben, Lesen), mit Menschen umgeben, die mir guttun, mit meiner Familie im Wald spazieren gehen, Sport treiben, kein Fernsehen schauen (lieber mit der Familie einen Kinoabend machen) und einiges mehr.

Seit kurzem nutze ich wieder den „Miracle Morning“. Ich stehe um 5 Uhr auf. So habe ich gut eine Stunde nur für mich, bevor meine Familie wach wird. Ich nutze die Zeit vorwiegend zum Schreiben. Du kannst auch andere Dinge nur für Dich machen. Probiere es mal aus!

Viel Spaß dabei, ebenso Fröhlichkeit und Kreativität ins eigene Leben zu bringen, und gute Gesundheit!

Sabine & Martina