23. Dezember 2020

Mein Kurs Ev. Religion Q1 hat für den Schul-Weihnachtsgottesdienst 2017 einen fiktiven Dialog zwischen Jesus, dem Licht der Welt (Joh. 8, 12) und Matthäus (5, 14) geschrieben. Dieser ist so besonders, dass ich ihn an dieser Stelle veröffentliche:

Jesus: Hallo ihr da unten! Ich sitze hier oben und behüte euch. Wenn ihr an mich glaubt und betet, gebe ich euch Kraft und Hoffnung. Durch mein helles Licht begleite ich euch auf all euren Wegen.

Matthäus: Ist es nicht schwer, über alle zu wachen? Dein Licht hat unsere Lichter entzündet, und wir leiten uns selber untereinander.

Doch durch viele kleine Lichter kann die Orientierung verloren gehen. Mein einzelnes Licht allerdings zeigt euch den richtigen Weg.

            Aber erst durch viele Lichter wird der Weg sichtbar.

Nicht unbedingt. Durch die vielen kleinen Lichter kann Verwirrung entstehen.

Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu leiten und einen selbstbestimmten Weg zu gehen.

Durch diese vielen Möglichkeiten kann es zu Fehlentscheidungen und Zweifeln kommen.

Man kann aus seinen Fehlern lernen. Wenn es nur ein einziges Licht auf der Welt gibt, dann können es nicht alle Menschen sehen … alle Menschen!

Ein einzelnes Licht steht für Zusammenhalt, und viele kleine Lichter führen zu Egoismus, wenn jeder nur an sich denkt.

Der Mensch versucht, ein möglichst helles Licht zu werden, so dass sich andere Menschen nach ihm richten und ihren eigenen Weg finden. Man leuchtet schließlich für andere Menschen, so dass kein Egoismus entstehen kann.

Wenn aus guten Absichten gehandelt wird, dann kann aus den vielen kleinen Lichtern ein großes Licht, eine Gemeinschaft, die fest zusammenhält und sich durch nichts trennen lässt, entstehen. Das ist unser aller Ziel, um das Böse in der Welt zu bekämpfen. Doch niemand kann das alleine schaffen. Dazu müsst ihr zusammenhalten, euch gegenseitig unterstützen und füreinander da sein.

Wenn wir wirklich Frieden wollen, wünschen wir uns Gerechtigkeit, um mutig gegen Gewalt vorgehen zu können, wodurch wir das Licht der Welt werden.

Dunkelheit kann nicht von Dunkelheit vertrieben werden, nur Licht kann das!

            Hass kann nicht von Hass vertrieben werden, nur Liebe kann das!

Den Schülerinnen und Schülern war wichtig klarzustellen, dass das Eine ohne das Andere nicht geht. Jesus ist das Licht der Welt UND wir sind das Licht der Welt.

 Dies ist die Nacht, da mir erschienen
des großen Gottes Freundlichkeit;
das Kind, dem alle Engel dienen,
bringt Licht in meine Dunkelheit,
und dieses Welt- und Himmelslicht
weicht hunderttausend Sonnen nicht.

 Lass nur indessen helle scheinen
dein Glaubens- und dein Liebeslicht;
mit Gott musst du es treulich meinen,
sonst hilft dir diese Sonne nicht;
willst du genießen diesen Schein,
so darfst du nicht mehr dunkel sein.

(EG 40, 1+4)