22.12.2023

Die längste Nacht des Jahres liegt hinter uns. Die Wintersonnenwende ist in allen Kulturen eine wichtige Zeit, zeigt sie doch von alters her den Menschen, dass wir nie im endlosen Dunkel bleiben werden. Egal, was das Leben bringt: Es wird wieder hell!

Der altrömische Gott Sol invictus, der „unbesiegte Sonnengott“, wurde zum Schutzgott der römischen Herrscher erhoben. Der Tempel, der ihm gebaut wurde, wurde am 25. Dezember 274 in Rom geweiht. Der 25. Dezember kommt uns Christen bekannt vor?

Der Geburtstag Jesu ist völlig unbekannt. Sehr wahrscheinlich ist, dass Anfang/Mitte des 4. Jahrhunderts der Tag des Sol invictus von den Christen umgedeutet wurde. Nun wurde deutlich gemacht, dass die alten heidnischen Götter keine Macht haben, und dass der einzig wahre Gott in Jesus Christus die unbesiegbare Sonne für die Menschen ist („Christus ist die Gnadensonne“, im Weihnachtslied „Freuet euch, ihr Christen alle“ EG 34, und Maleachi 3,20: „Sonne der Gerechtigkeit“, auch als Lied im EG 263).

Ob die christliche Kirche das beliebte Fest des Sol invictus einfach christlich gedeutet hat, damit die Christen nicht an heidnischen Kulten teilnehmen, oder ob es anders gewesen ist – das ist für uns unwichtig. In dem Wissen um Christus als unsere Sonne, die unser Leben hell und warm macht, könnten wir an jedem Tag die Geburt Jesu feiern. Doch gerade in der dunkelsten Zeit des Jahres Licht ins Leben und in den Alltag zu bringen, das gefällt mir gut. Deshalb freue ich mich auf und über die Weihnachtszeit „mitten im kalten Winter“.