Türhüter sein
Eine kleine Tür in der großen Tür. Die große Tür ist schwer, fest und sicher.
In der kleinen Tür ein Fenster zum Durchschauen: der Türhüter sieht geschützt hinter der geschlossenen Tür, wer draußen klopft und um Einlass bittet. Dem Türhüter, eigentlich Torwächter, kann nichts passieren. Er entscheidet, wer hinein darf, und wer draußen bleiben muss.
Er hat ein wichtiges Amt; denn er entscheidet über die Sicherheit der Bewohner hinter der Tür. Entscheidet er falsch, kann es Unheil bedeuten. Entscheidet er richtig, ist es gut.
Das Amt des Türhüters war jedoch unterschieden von dem des Torwächters. Der Türhüter bewachte den Regenten persönlich und war ein hoher Vertrauter des Regenten.
Am Anfang des Advent dürfen wir uns unserer hohen Stellung bewusst sein: Vertraute Gottes mit einer großen Verantwortung. Zu der Sphäre des Höchsten gehören – was für ein Privileg.
Der Psalmist separiert sich von den Gottlosen. Was sind das für Menschen? Luther übersetzte: Frevler. Das Lexikon der Synonyme sagt: Verbrecher, Sünder, Blutsauger. Zu dieser Kategorie mag ich nicht gehören, ich mag mich mit ihnen auch nicht verbrüdern und in ihren „Hütten“ sitzen. „Blutsauger“ sind Energie- und Lebensfreudefresser.
Da sitze ich doch lieber in einer verantwortlichen Stelle in der Nähe Gottes und hole mir Energie und Lebensfreude direkt aus der Quelle, aus Gott. Wofür entscheidest Du Dich?
Die ihr schwebt in großem Leide,
sehet, hier ist die Tür
zu der wahren Freude;
fasst ihn wohl, er wird euch führen
an den Ort, da hinfort
euch kein Kreuz wird rühren. (EG 36, 7)