2.12.2023

Tageslosung:

„Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst!“ (Psalm 31,10)

Morgen feiern wir in unserer Gemeinde einen Familiengottesdienst. Die Kinder werden die Geschichte von einem Stern hören, der auch voller Angst gewesen ist, weil ihm scheinbar ein großes Unglück passiert ist:

Die Geschichte vom Sternenzacken

Ein kleiner Zacken aber wollte ganz besonders hell leuchten, und wie er sich aufplusterte und zitterte, da brach er ab, und fiel – und fiel – und fiel auf die Erde, mitten auf eine Wiese in einem Wald, nahe der großen Stadt.

Da lag er nun auf der Wiese, und er leuchtete fast gar nicht mehr. Er war gerade noch bis zur nächsten Tanne zu sehen.

Der Sternenzacken war sehr traurig, denn er konnte ja nun bei dem großen Ereignis nicht dabei sein. Sein Licht wurde immer schwächer, und er war nahe daran zu verlöschen.

Da wisperte ein dünnes Stimmchen neben ihm: »Mir ist so kalt, der Winter kam so schnell, ich friere und es ist dunkel. Doch jetzt spüre ich ein wenig Wärme und sehe ein kleines Licht. Darf ich ein bisschen näher zu dir heranrücken?« Es war ein kleiner Marienkäfer, den der Winter überrascht hatte.

Da sagte der Sternenzacken:

»Ich leuchte nur ganz wenig und meine Wärme ist gering, doch ich kann dir gern ein wenig davon abgeben.« Und als der kleine Käfer näher rückte und von der Wärme und dem Licht abbekam, da wurde es auf der kleinen Lichtung ein wenig wärmer und ein wenig heller.

Dann kam ein Vogel ganz einsam dahergeflogen, der hatte so viel mit anderen Dingen zu tun, dass er ganz verpasst hatte, mit den anderen in den Süden zu fliegen, damit er dort überwintern konnte. Er suchte und suchte, fand aber keinen mehr. Bis er auf einmal, ganz von oben am Himmel, ein kleines Licht auf der Waldwiese sah. Darauf fliegt er jetzt zu. Er sieht den kleinen Sternenzacken und den Marienkäfer und fragt: »Ich bin so einsam, mir ist so kalt. Darf ich mich zu euch legen, mich ein wenig wärmen?«

»Na klar,« sagte der Sternenzacken, »der Marienkäfer und ich wärmen uns schon gegenseitig. Da können wir dich noch gut gebrauchen.« Und so wurde es noch ein wenig wärmer und heller auf der Lichtung.

Ein alter Mann kam dann des Wegs. Er war einsam. Er sieht die kleinen Lichtchen und kommt dazu. Er fragt: »Darf ich mich ein bisschen zu euch setzen? Ich brauche ein wenig Unterhaltung. So ganz alleine ist es am 1. Advent nicht schön.« »Na klar. Es ist schön, wenn wir mehr sind. Dann können wir uns auch prima unterhalten. Und du bist so groß, dass du uns sogar noch ein bisschen Wärme bringen kannst.«

Und so wurde es noch ein wenig wärmer und heller auf der Lichtung.

Plötzlich hört man von weitem ein kleines Kind weinen. Es schluchzt und ruft: »Mama, Papa, Mama, Papa.« Es sieht die kleinen Lichter und läuft darauf zu. Der Sternenzacken fragt: »Na, was ist denn mit dir? Warum weinst du denn?« »Ach,« sagt das Kind, »ich war mit Mama und Papa einkaufen. Weihnachtsgeschenke. Da war so viel los, dass ich sie auf einmal nicht mehr gesehen hab. Und jetzt suche ich sie. Und es ist so dunkel, und mir ist so kalt.«

»Setz dich zu uns, und wärm dich ein bisschen. Hier bei unserem Licht ist es auch nicht so dunkel wie im Wald. Wir können uns ja vielleicht nachher aufmachen und zusammen deine Eltern suchen.«

Da merkte der Sternenzacken, dass bei jedem, der neu dazugekommen war, die Wiese immer heller und wärmer wurde, und dass der Sturz auf die Wiese gar kein Unglück war.

Er erkennt:

Da wo Menschen sich gegenseitig Wärme und Hilfe geben, da wird Jesus geboren und ist mitten unter uns.

 

Bildquelle:

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Text von:

Lesegottesdienst 1. Adv.21 Sternensplitter.pdf (jimdo-storage.global.ssl.fastly.net)