2.12.2022

„Prüft alles, und das Gute behaltet.“

(Die Bibel)

Kürzlich haben wir eine Predigt gehört, in der davon gesprochen wurde, dass es doch jetzt die Zeit sei, dass „alte Zöpfe abgeschnitten“ werden müssen. Der Prediger sprach in Bildern – was ja alter jesuanischer Tradition entspricht – und erzählte dabei von seiner Gitarre, die er überall gerne mit hinnimmt. Als neue Saiten aufgezogen werden mussten, da stand er ratlos da und wusste nicht, wie er das machen sollte. Nach langer Zeit entschloss er sich zur Durchführung einer radikalen Maßnahme: Mit einem Seitenschneider schnitt er die alten Saiten durch und konnte dann endlich die neuen Saiten aufziehen.

So weit, so … Mit tat beim Hören dieses Bildes die Gitarre leid, das arme Instrument. Die peitschenden Saiten taten dem Holz sicherlich nicht besonders gut. Doch der Prediger fand dieses Bild ganz in Ordnung; denn man müsse auch mal schmerzhaft in der Kirche Altes abschneiden und loslassen.

Klar bin ich auch dafür, dass neue Seiten aufgezogen werden, z.B. im Umgang miteinander, in der erneuten Konzentration auf unseren Auftrag (nämlich der Verkündigung des Evangeliums), im Gemeindeaufbau, im einladenden und nicht ausschließenden Charakter, … Mir fiele noch so einiges ein.

Schneiden wir alte Zöpfe ab, dann ist es Zeit für einen neuen, guten und perfekt sitzenden Haarschnitt.

Welcher Haarschnitt passt zu uns als Kirche, als Gemeinde, als Christen?

Welcher Haarschnitt passt zu Dir? Musst Du überhaupt alte Zöpfe abschneiden, oder stehen sie Dir so gut, dass Du sie hervorragend tragen kannst und die Menschen positiv darauf reagieren?

Ist das Aufspringen auf den Zug des Mainstreams eine gute neue Frisur für die christliche Gemeinschaft?

Ist das Abschneiden von unserer Basis, dem reinen Evangelium, ein sinnvolles Tun?

Ist alles zu prüfen, um es dann loszulassen, richtig?

Oder ist es nicht besser und zielbringender, das Gute zu behalten, auch wenn es alt ist – womöglich 2000 Jahre alt?!

Darum: Prüfe alles, und das Gute behalte! (1. Thessalonicher 5, 21)

 

Eine gesegnete Adventszeit wünschen Dir

Deine Querdenker-Christen!