17. Dezember 2020

Mein Mann und ich fahren gerne mit dem Auto in den Urlaub, gern auch etwas weiter. Die weiteste Urlaubsreise ging über ziemlich genau 10.000 km in drei Wochen! Ein Wahnsinn, möchten manche sagen. Nun gut, es war eine Herausforderung, aber auch ein Erlebnis, das wir nicht missen möchten.

Wir besuchten damals unsere Freunde, die in der Südtürkei, in Alanya wohnten. Wir planten eine Woche Hinfahrt, eine Woche Aufenthalt vor Ort und eine Woche Rückfahrt. Doch wie es sich so trifft, machten wir noch einen „kurzen Abstecher“ nach Antakya, dem Ort an der syrischen Grenze, an dem die Anhängerschar Jesu zum ersten Mal „Christen“ genannt wurde.

Ein eindrucksvolles Ziel, doch es ging nicht nur darum; denn unseren Urlaub haben wir geplant unter dem Motto: „Der Weg ist das Ziel“. Alles, wirklich alles auf diesem Weg hat uns gefallen und beeindruckt. Und merkwürdiger Weise waren diese 10.000 km in drei Wochen in keiner Weise anstrengend oder stressig.

Nur eine einzige brenzlige Situation gab es auf dem Weg, nachts etwas übermüdet auf den ungesicherten Serpentinen des Taurusgebirges. Aus einer Intuition heraus rief ich meinem Mann zu: „Brems! Sofort!“ Da er mich und meine Intuitionen kennt, stand er sofort auf der Bremse. Das hat uns das Leben gerettet; denn ein Lastwagen schoss um die Kurve auf unsere Spur und hätte uns um ein Haar den Berg hinunter gestoßen.

Auf unserem Weg wurden wir bewahrt und reich beschenkt! Wege sind ebenso wertvoll, wie Ziele es sind. Gibt es den einen, richtigen Weg? Urlaubsmäßig gedacht sicherlich nicht.

Gibt es den einen, richtigen Weg für das Leben? Nun ja, jeder Mensch wählt seinen eigenen Weg, den er für richtig hält. Und das ist auch in Ordnung so.

Andererseits: Ich lese das Ergebnis der Studie „Junge Deutsche 2021“ des Jugendforschers Simon Schnetzer (Kempten), der erläutert: „Bei Menschen, die sagen, ‚Glaube ist für mich sehr wichtig‘, also, ‚Ich lebe meinen Glauben im Alltag‘, da haben wir besonders positive Veränderungen bemerkt.“ Die zweitgrößte Gruppe der befragten jungen Menschen bezeichneten sich als christlich (die größte Gruppe waren Atheisten).

Schnetzer kommt zu dem Schluss: „Wir brauchen tatsächlich diesen täglich gelebten Glauben, damit diese positiven Veränderungen sich in der Statistik bemerkbar machen.“

Ich erlebe es genauso in meinem Leben und dem meiner Familie. Auf unseren Wegen werden wir bewahrt, Intuition (von Gott geschenkt) hat uns gerettet, unser Glaube gibt uns Halt, Zuversicht, Lebenslust und die feste Gewissheit, dass unser Weg zu dem Ziel der Ewigkeit führt. „Der“ Weg, den wir mit vielen Anderen gehen, ist der des Jesus Christus – und das Besondere ist, dass genau dieser eine Weg für jeden Menschen individuell anders gestaltet werden darf.

Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg,

führ uns zur Krippe hin, zeig, wo sie steht,

leuchte du uns voran, bis wir dort sind,

Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind!

(EG 546, 1)