11.12.2023

„Herr, vor dir liegt all mein Sehnen, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.“ (Psalm 38,10)

Lehrtext: „Das ist die Zuversicht, mit der wir vor ihm reden: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.“ (1. Johannes 5,14)

Was nehme ich von dieser Tageslosung mit in den Advent?

  • Gott kennt mich. Ich kann mich und meine Gedanken und Gefühle vor ihm nicht verstecken. Gott kennt auch mein Sehnen. Meine Wünsche, meine Ziele, meine Sehnsüchte – Gott weiß um sie. Und trotzdem lege ich sie ihm vor mit der Bitte um Erfüllung. Und stelle immer wieder fest: Sie werden nicht alle erfüllt; denn Gott weiß auch, was wann gut für mich ist. Und so, genau so wird mein Sehnen erfüllt.
  • Auch mein Seufzen ist vor ihm nicht verborgen. Was mir schwerfällt, wo etwas nicht rund läuft, wo mir etwas fehlt – Gott weiß es. Und so darf ich im Gebet all das, was mir schwerfällt und mich bedrückt, vor ihn bringen. Ich weiß, Gott hilft mir. „Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht am Ende.“ (Oscar Wilde)
  • Ob wir Sehnen und Seufzen täglich im Gebet vor ihn bringen oder nicht, Gott weiß es. Das ist unsere Zuversicht. Etymologisch leitet sich der Begriff Zuversicht vom althoch- deutschen zuofirsiht ab, also vom Verb „sehen“ mit den Präfixen zuo und fir, was so viel bedeutete wie das Voraussehen auf die Zukunft, egal ob sich diese nun gut oder schlecht präsentiert. Unser „Voraussehen auf die Zukunft“, mit dem wir von Gott reden, präsentiert sich immer gut. Denn Gott ist gut. So haben wir die Gewissheit, dass Gott auf unserer Seite ist und uns das gibt, was gut für uns ist.

In der oftmals hektischen Adventszeit gibt uns diese Zuversicht einen festen Ankerpunkt. Gott kommt zu uns – und ist jetzt schon da.