1: Advent 2020

Der Advent ist eine besondere Zeit. Wir leben zwischen Kerzenschein und Heimeligkeit auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist da die Vorweihnachtshektik. Wofür wirst Du Dich entscheiden? Ich glaube, dass in dieser Zeit jede und jeder von uns in der Spannung zwischen beidem lebt.

Hinzu kommt, dass wir in diesem Jahr in einer besonders belasteten Situation leben, in der wir die meisten unserer Advents- und Weihnachtsbräuche nicht leben dürfen und Distanz und Isolation eine große Rolle spielen.

Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf das Gute, das Heilende und Heilvolle besinnen: „Das Volk, das noch im Finstern wandelt – bald sieht es Licht, ein großes Licht. …“ (Evangelisches Gesangbuch 20)

Nehmen wir uns in diesen Wochen die Zeit, jeden Tag einige Minuten zur Ruhe zu kommen, in uns hinein zu horchen, adventliche Gedanken zu lesen und in uns zuzulassen, diese Stimmung zu spüren und bewusst andere Akzente zu setzen.

„… Heb in den Himmel dein Gesicht und steh und lausche, weil Gott handelt“. (EG 20) Gott handelt. Auch heute noch. Öffne Dein Herz, lass es leuchten, empfange das Licht und das Leben in dieser dunklen Zeit!

Tag für Tag nähern wir uns der Weihnachtsfreude, mit jedem „Türchen“, das wir öffnen, kommen wir DEM näher, der von sich gesagt hat: „Ich bin.“

1. Adventswoche:

„Ich bin die Tür“

1. Advent: Macht hoch die Tür, die Tore macht weit!

„Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!“ (Psalm 24, 7)

Heute treten wir über die Schwelle. Durch die Tür geht es in den Advent, in ein neues Kirchenjahr, das mit einer inneren und äußeren Vorbereitung beginnt.

Der König der Ehre wird kommen! Wer ist der König der Ehre? Es ist der Herr, stark und mächtig, so heißt es im Psalm weiter.

In diesem Jahr, in diesen Zeiten, wird oftmals nach einem starken und mächtigen Herrn gefragt, der den Menschen sagt, was sie tun und denken sollen. So jemand ist der Herr, den der Psalmist erwartet, allerdings nicht. Stark und mächtig bedeutet für ihn nicht, dass er Vorschriften macht und unseren unbedingten Gehorsam verlangt; dieser Herrscher, den wir erwarten, hat eine natürliche Autorität, die er nicht erzwingen muss.

Dieser Herr ermöglicht mir die größtmögliche Freiheit, Lebensfreude, Glück und Frieden. Er begegnet mir mit Liebe und nicht mit Befehlen. Seine Gesetze sind Lebens-Leitplanken, und sein größtes Gebot ist: „Liebe Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen und deinen Nächsten, wie dich selbst.“

Zum Anhören des ersten Adventskalendertürchens bitte hier klicken!

So will ich heute durch die Tür des Advents treten. Ich will mich freudig auf den Weg machen, dem Herrn entgegen, in eine adventliche Besinnung. Kommst Du mit?

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich,
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Leben mit sich bringt;
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich von Rat. (EG 1, 1)